Über Friedrich Schillers Italienwahrnehmung und -darstellung ist relativ wenig geschrieben worden. Während die italienische Schiller-Rezeption (und Nicht-Rezeption) ausgedehnt erforscht worden ist und selbst die italienischen Lektüren des Dichters im Zentrum ausführlicher Analysen standen, wurde seine Auseinandersetzung mit Italien eher anekdotisch behandelt oder mit dem vorschnellen Urteil abgetan, sie sei durch „Gleichgültigkeit, Misstrauen und Desinteresse“ gekennzeichnet. Erst in jüngster Zeit wurde der Versuch unternommen, die Charakterisierung Italiens bei Schiller systematisch auszuloten, wobei der Fokus insbesondere auf der Entfaltung des Italienbilds in der dichterischen Produktion lag. Im Aufsatz wird dies ergänzt, um eine Untersuchung der Darstellung Italiens und prominenter Italiener in Schillers historischen Schriften, vor allem in der "Geschichte des Abfalls der Niederlande von der spanischen Regierung" (1788) und der "Geschichte des Dreißigjährigen Kriegs" (1790–1792). Abschließend wird ein Ausblick auf die Wallenstein-Trilogie (1800) gegeben. Dabei wird der Frage nachgegangen, ob sich in diesen Schriften aus den allgemeinen historisch-politischen Betrachtungen und den Charakterisierungen italienischer Persönlichkeiten der Geschichte ein homogenes Italienbild rekonstruieren lässt, und inwiefern sich dieses an den deutschen Italiendiskurs der Goethezeit anlehnt oder sich von ihm abgrenzt.

Italiener und Italienbilder in Schillers historischen Schriften

Vecchiato, Daniele
2019

Abstract

Über Friedrich Schillers Italienwahrnehmung und -darstellung ist relativ wenig geschrieben worden. Während die italienische Schiller-Rezeption (und Nicht-Rezeption) ausgedehnt erforscht worden ist und selbst die italienischen Lektüren des Dichters im Zentrum ausführlicher Analysen standen, wurde seine Auseinandersetzung mit Italien eher anekdotisch behandelt oder mit dem vorschnellen Urteil abgetan, sie sei durch „Gleichgültigkeit, Misstrauen und Desinteresse“ gekennzeichnet. Erst in jüngster Zeit wurde der Versuch unternommen, die Charakterisierung Italiens bei Schiller systematisch auszuloten, wobei der Fokus insbesondere auf der Entfaltung des Italienbilds in der dichterischen Produktion lag. Im Aufsatz wird dies ergänzt, um eine Untersuchung der Darstellung Italiens und prominenter Italiener in Schillers historischen Schriften, vor allem in der "Geschichte des Abfalls der Niederlande von der spanischen Regierung" (1788) und der "Geschichte des Dreißigjährigen Kriegs" (1790–1792). Abschließend wird ein Ausblick auf die Wallenstein-Trilogie (1800) gegeben. Dabei wird der Frage nachgegangen, ob sich in diesen Schriften aus den allgemeinen historisch-politischen Betrachtungen und den Charakterisierungen italienischer Persönlichkeiten der Geschichte ein homogenes Italienbild rekonstruieren lässt, und inwiefern sich dieses an den deutschen Italiendiskurs der Goethezeit anlehnt oder sich von ihm abgrenzt.
2019
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